- Verringerung des sichtbaren Volumens der Brückenfüße um über 60 Prozent
- Verschlankung des Brückenbogens
- Verringerung der Gesamtbrückenbreite um einen Meter
Die Kommission um Eberhard Burger, den ehemaligen Baudirektor der Frauenkirche und Dresdner Ehrenbürger, stellte heute verschiedene Veränderungsmöglichkeiten am Brücken-Entwurf des Architekten Henry Ripke vor. Im Ergebnis verliert die Waldschlößchenbrücke damit an Wuchtigkeit, wird dynamischer und "leichtfüßiger" und fügt sich insgesamt harmonischer in die Landschaft des Dresdner Elbtals ein. "Mit diesem Ergebnis unserer Arbeit könnte uns nun zweierlei gelingen: Zum einen den Bau der Waldschlößchenbrücke zu realisieren und die Brückengegner ein Stück weit von ihrer Skepsis abbringen. Zum anderen ist dadurch der Erhalt des Welterbetitels in greifbarere Nähe gerückt. Das würde wesentlich zur Befriedung der Dresdner Bürgerschaft beitragen", sagte Eberhard Burger bei einer Pressekonferenz im Dresdner Rathaus. Die seit Mitte Oktober von der Kommission, der neben Eberhard Burger weitere engagierte Bürger sowie Dresdens Baubürgermeister Herbert Feßenmayr, Regierungspräsident Henry Hasenpflug und diverse Fachleute angehörten, erarbeiteten Vorschläge sehen folgende konkrete Änderungen am Brücken-Entwurf vor:
- Verringerung des sichtbaren Volumens der Brückenfüße um über 60 Prozent
- Verschlankung des Brückenbogens im unteren Bereich um mehr als einen Meter von bisher 2,85 m auf 1,80 m durch Weglassen der Fußgängertreppen
- Weglassen der Beleuchtungsaufbauten auf der Brücke und Verlagerung der Beleuchtung in die Handläufe der Brücke
- Verringerung der Breite der stählernen Brückenbögen oberhalb der Fahrbahn von ursprünglich 1,70 m auf nur noch 1,40 m im Scheitelbereich
- Überarbeitung des Bereiches um den Tunnelmund und Reduzierung der versiegelten Fläche am Elbhang auf die Hälfte von bisher 3600 m² auf 1900 m²
- Verringerung der Gesamtbrückenbreite um einen Meter von 24,40 m auf 23,40 m.
"Die Möglichkeiten, innerhalb der Planfeststellung zu einer veränderten Brückenlösung zu kommen sind optimal ausgereizt. Neue, sich auf alle Fälle über Jahre hinziehende und in ihrem Ausgang höchst ungewisse Planungen und Genehmigungsverfahren sind damit vermeidbar", begrüßte Regierungspräsident Henry Hasenpflug das Ergebnis der Kommissionsarbeit. Ministerpräsident Georg Milbradt hatte während eines ersten Treffens mit den Mitgliedern der Kommission am 17. Oktober 2007 zugesagt, den Spielraum, der dem Dresdner Regierungspräsidium als zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde zur Verfügung steht, für Änderungen am Erscheinungsbild der Brücke auszuschöpfen. "Ich danke der Kommission sehr für ihre guten und konstruktiven Arbeitsergebnisse, die insgesamt zu einer Versachlichung der öffentlichen Diskussion um das Für und Wider der Waldschlößchenbrücke beitragen werden. Wir haben jetzt die große Chance, Bürgerentscheid und Auffassungen des UNESCO-Welterbe-Kommitees miteinander zu vereinbaren. Sowohl der für Dresden wichtige Bau der Brücke als auch der Erhalt des für die Landeshauptstadt bedeutenden Welterbetitels für das Elbtal können jetzt möglicherweise unter einen Hut gebracht werden", sagte der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Michael Sagurna. Er bat die Dresdner um Solidarität bei dem Bemühen, die UNESCO-Vertreter zu überzeugen: "Es wäre gut, wenn möglichst viele Dresdner gut sichtbar die Daumen drückten. "Die veränderten Pläne sind bereits über die Bundesregierung an die UNESCO nach Paris geschickt worden. Der amtierende Dresdner Oberbürgermeister Lutz Vogel geht davon aus, dass es demnächst zu Gesprächen zwischen Landeshauptstadt und UNESCO kommen werde. "Der Erhalt des Welterbetitels ist das wichtigste Ziel, das wir mit der Überarbeitung des Brückenentwurfes verfolgen. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt in einen intensiven und erfolgreichen Dialog mit der UNESCO eintreten können. Ich freue mich besonders, dass die Initiative für eine Umplanung im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses aus der Dresdner Bürgerschaft gekommen ist", sagte Vogel.
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