"LÜBECKER ERKLÄRUNG" VERABSCHIEDET

Newsletter der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.
UNESCO Pressemitteilungen vom 14. Juni 2007

Konferenz "UNESCO-Welterbestätten in Europa - Ein Netzwerk für Kulturdialog und Kulturtourismus" endete am 14. Juni

Mit der Verabschiedung der "Lübecker Erklärung" endete am 14. Juni die internationale Konferenz "UNESCO-Welterbestätten in Europa - Ein Netzwerk für Kulturdialog und Kulturtourismus", die im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 am 13. und 14. Juni in Lübeck stattfand. Auf Einladung der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland haben Kulturpolitiker, Denkmalschützer, Tourismusexperten und Manager von europäischen Welterbestätten künftige Strategien und nachhaltige Nutzungskonzepte der Welterbestätten diskutiert.

Die 280 Teilnehmer der Konferenz aus über 30 Ländern würdigen in der Lübecker Erklärung das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (Welterbekonvention) von 1972 als "ein wirksames und weltweit anerkanntes Instrument zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit und zur Förderung des interkulturellen Dialogs und der interkulturellen Kooperation". Die Erklärung hebt die Verpflichtung der Vertragsstaaten hervor, für den fortdauernden Schutz der Welterbestätten Sorge zu tragen und der Staatengemeinschaft über die Umsetzung der Welterbekonvention Rechenschaft abzulegen.

Im Hinblick auf die Debatte der Waldschlösschenbrücke in Dresden forderte Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, alle Beteiligten "zu einem Höchstmaß an Sensibilität" im Umgang mit Welterbestätten und zu einer intensiven Suche nach einer Kompromisslösung auf.

Die Teilnehmer der Konferenz forderten das Welterbekomitee auf, einen effizienten Mechanismus für einen "besser strukturierten und kontinuierlichen Dialog zwischen dem Komitee und solchen Welterbestätten einzurichten, die eine rechtzeitige Anleitung in Konfliktmanagementprozessen brauchen".

In der Deklaration forderten sie außerdem die Vertragsstaaten der Welterbekonvention auf, die Unterstützung in der Instandhaltung und Bewahrung der Welterbestätten gezielt weiterzuführen und Welterbestätten in Entwicklungsländern sowie gefährdeten Stätten im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit verstärkt Unterstützung zukommen zu lassen. Die Erklärung regt an, auch in anderen europäischen Ländern einen jährlichen UNESCO-Welterbetag einzurichten, um das Bewusstsein für die Welterbekonvention in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen. Die Welterbestätten sollen ihre Bildungsfunktion stärken und eng mit Universitäten und Schulen kooperieren. Ein nachhaltiger Kultur- und Naturtourismus, wie von der Welttourismusorganisation (WTO) definiert, soll die Erhaltung der Welterbestätten sicherstellen.

Als herausragende Orte des europäischen Kultur- und Naturerbes leisten die Welterbestätten einen sichtbaren Beitrag zur Entwicklung eines hochwertigen, europaweiten Kulturtourismus. Welterbestätten spielen eine bedeutende Rolle für den Europäischen Integrationsprozess, "indem sie den europäischen Völkern die Möglichkeit einräumen, ihre gemeinsame Geschichte, die sich in diesem Erbe widerspiegelt, und deren Verhältnis zu anderen Regionen der Welt zu verstehen und zu erfahren". Mit weltweit 830 Stätten in über 130 Staaten ist das Welterbe auch ein hervorragendes Beispiel für den Kulturdialog Europas mit anderen Weltregionen. Die Kommunikation und Kooperation zwischen den Akteuren der Welterbestätten und Partnern in Europa und anderen Staaten soll unter anderem durch regelmäßige Folgetreffen weiter verbessert werden.

Die Konferenz wurde gefördert vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, der Landesregierung Schleswig-Holstein und der Stadt Lübeck. Sie fand im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt.

Download der "Lübeck Declaration" (englisch)

Kontakt: Deutsche UNESCO-Kommission e.V. Katja Römer, Referat Welterbe, Tel. 0228-60497-16 Dieter Offenhäußer, Stellv. Generalsekretär und Pressesprecher, Tel. 0228-60497-11

Informationen zum Welterbeprogramm der UNESCO und zu den 32 deutschen Welterbestätten unter http://www.unesco.de/welterbe.html

UNESCO aktuell (UA), Pressemitteilungen der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. Redaktion: Dieter Offenhäußer, Colmantstraße 15, 53115 Bonn Telefon: 0228-60497-11; E-Mail: offenhaeusser@unesco.de; Internet: www.unesco.de
Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. ist eine vom Auswärtigen Amt geförderte Mittlerorganisation der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik.

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