Der BBK fordert, die "Waldschlösschen-Brücke" in Dresden nicht zu bauen.

Offener Brief des Bundesverbandes bildender Künstlerinnen und Künstler vom 18. Dezember 2007

Als die Taliban in Afghanistan die berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan in die Luft sprengten, reagierte die Welt mit Entsetzen ob dieser kulturellen Schandtat.
Wenn in Dresden die Brücke am Waldschlösschen gebaut wird, verschwindet zwar nicht das Elbtal, das wie die Buddha-Statuen von Bamiyan zum Weltkulturerbe zählt. Aber das Ensemble wird in einer Weise verunstaltet, dass die UNESCO diesem die Anerkennung als Weltkulturerbe entziehen würde. Es wäre der zweite Fall, wo die UNESCO einen solchen Schritt vollziehen würde.

Eine Kulturschande nicht nur für Dresden, sondern auch für ganz Deutschland.

Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler fordert die Verantwortlichen in Dresden und Sachsen auf, es nicht so weit kommen zu lassen. Schließlich gibt es andere Möglichkeiten, um dem gestiegenen Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen. Die Technik des Tunnelbaus hat sich in den letzten Jahren so weit entwickelt, dass eine solche Lösung kaum mehr kosten würde als die geplante Brücke.

Der BBK fordert die zuständigen Entscheidungsgremien auf, den Bau der Brücke am Waldschlösschen zu stoppen und sich für eine kulturverträgliche Alternative zu entscheiden.
Die Künstlerinnen und Künstler Deutschlands fordern auch die Bundesregierung auf, im Bedarfsfall sich auch finanziell zu engagieren, wenn eine sinnvolle, kulturverträgliche Lösung Mehrkosten verursachen würde.

Werner Schaub
Sprecher des Bundesvorstandes

 

Offener Brief an: Bundeskanzleramt, Sächsische Staatskanzlei, Bürgermeister und Stadtverordnete von Dresden

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